Karenge

Karenge ist ein kleines Dorf in Ruanda. Es liegt sehr abgelegen und ist ländlich geprägt. Man muss mit dem Auto auf teilweise unbefestigten Straßen von Kigali nach Karenge 1 bis 1 ½ Stunden fahren. Karenge hat mehrere Schwerpunkte. Sie bilden hauptsächlich praktisch aus. Dort wird das Nähen von z.B. Kleidung gelernt, um später für sich und seiner Familie etwas zu nähen und um selbst produzierte Waren zu verkaufen und somit den Lebensunterhalt zu finanzieren oder sich selbstständig zu machen. Die Schulungsräume sind für den theoretischen Unterricht über das Nähen und die Techniken ausgestattet, sowie ein Raum mit mehreren Nähmaschinen mit Fußantrieb, um die praktische Ausbildung durchzuführen. Eine Lehrerin zeigt den Mädchen und Frauen den Umgang mit den Stoffen und Nähmaschinen. Dort wird ebenfalls für die armen Familien Schulkleidung genäht, da in Ruanda Schulkleidung Pflicht ist, aber die Familien hierfür nicht das Geld haben.

Die traditionelle Handwerkskunst wird ebenfalls theoretisch und praktisch unterrichtet. Sie findet ebenfalls einen Raum, um diese praktisch zu unterrichten und umzusetzen. Dies findet ebenfalls in Karenge, neben den Räumlichkeiten der Ausbildung zum Nähen statt. Durch das Erlernen wird die Tradition weitergeführt und es entstehen wunderschöne Gegenstände wie z.B. Ketten, Armbänder, Untersetzer, Körbe, Wandteller, Taschen und Basket. Diese werden ebenfalls verkauft. Der Verkauf erfolgt überwiegend an Touristen.

Eine kleine Bäckerei wird zurzeit in Eigenleistung errichtet. Dort soll später die Herstellung von Brot oder Gebäck erfolgen, um dies ebenfalls zu erlernen und die Waren auch verkaufen zu können oder für den Eigenbedarf zu nutzen. Durch fehlende finanzielle Mittel und der Pandemie Covid-19 ist das Bauvorhaben vorerst gestoppt.

Ein kleiner Laden wurde vor Ort geschaffen, um die selbst produzierten Waren direkt vor Ort zu verkaufen oder zu verzehren. Der Raum ist mit einer Theke und Sitzmöglichkeiten ausgestattet.

In der Nähe der Grundschule in Karenge haben die Schwestern ein Haus bzw. einen kleinen Bauernhof errichtet. Dieser dient als Begegnungsstätte für Kinder sehr armer Familien. Dort bekommen die Kinder in 2 Schichten eine warme Mahlzeit. Pro Schicht sind es ca. 80 Kinder pro Tag. Davor oder danach gehen die Kinder dann zur Schule. Meistens ist es die erste und einzige Mahlzeit am Tag.

Die Schwestern versuchen die am meisten benötigten Lebensmittel selbst anzubauen wie z.B. Bananen oder Kartoffeln. Auch Tiere werden gehalten wie z.B. Kühe, Schweine, Kaninchen und Hühner. Die entstandenen Lebensmittel werden zum Teil auf dem Markt gegen andere benötigte Lebensmittel getauscht.